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"Das ist Stolz" - nächtliche Regenbogenparade in Belgrad.

Foto: AP/Marko Drobnjakovic

Belgrad - Eigentlich wäre die Belgrader Regenbogenparade für Samstag geplant gewesen, nach einem Verbot wegen Sicherheitsbedenken fand sie nun doch statt - allerdings schon Freitagnacht. Der Marsch von rund hundert LGBT-Aktivisten (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) auf einer der wichtigsten Verkehrsadern der serbischen Hauptstadt vom Regierungsgebäude hin zum Parlament, verlief entgegen ursprünglicher Befürchtungen völlig friedlich. Im Vorfeld des Marsches hatten zahlreiche rechtsradikale Organisationen zu Gegenkundgebungen aufgerufen.

Unklar war vorerst, ob die Parade tatsächlich illegal oder unter Duldung und Mitwisserschaft der Sicherheitskräfte stattfand. Zwar hatten diese nach einem Treffen mit Vizepremier Aleksandar Vucic und Premier Ivica Dacic die Demonstration für die Rechte der LGBT am Freitagabend offiziell verboten. Im Belgrader Stadtzentrum marschierte zur selben Zeit jedoch ein riesiges Polizeiaufgebot auf - ideale Bedingungen, um die Parade doch noch in relativer Sicherheit abzuhalten.

Marsch länger als geplant

Die Route des nächtlichen Marsches war dann sogar um ein Vielfaches länger als die ursprünglich für Samstag geplante. Vorgesehen waren lediglich 920 Schritte um einen Park unweit des Regierungsgebäudes. Aus ihrer Sicht habe die Pride Parade 2013 stattgefunden, erklärten Teilnehmer, die Regenbogenfahnen schwenkten.

Erstmals fand 2010 eine Regenbogenparade in Belgrad statt. Begleitet wurde diese von heftigen Krawallen durch Gegner der LGBT-Marsches. In den vergangenen beiden Jahren wurde die Veranstaltung stets kurzfristig aus Sicherheitsgründen verboten. Vor dem Hintergrund des serbischen Wunsches 2014 Beitrittsverhandlungen mit der EU aufzunehmen, waren Homosexuellenaktivisten lange davon ausgegangen, dass die Parade diesmal stattfinden werde. Das Verbot kam dann, wie auch in den Jahren zuvor, im allerletzten Moment. (APA, 28.9.2013)